Die Gründerjahre seit 1963

SG Dynamo Brandenburg-West - Sektion Handball

Die SG Dynamo Brandenburg-West wurde im Jahre 1963 gegründet. Zwei der wichtigsten Gründungsmitglieder waren der Leiter der damaligen Strafvollzugseinrichtung (StVE) Brandenburg Fritz Ackermann und dessen Stellvertreter in der StVE Heinz Kraus.



Heinz Schütze
Heinz Schütze

In den 1960er Jahren war der Handball in und um Brandenburg eine sehr präsente Sportart. Neben der BSG Stahl Brandenburg gab es außer Empor Brandenburg auch noch Vereine in Kirchmöser, Wusterwitz, Damsdorf. Trotzdem fanden die beiden zwillingsschwestern Heidemarie und Brigitte Eckert, dass an ihrer Schule für die Mädchen durchaus eine Handballarbeitsgemeinschaft bestehen könnte. Sie sammelten interessierte Mädchen um sich herum und baten ihre Sportlehrer um Hilfe. Fortan trafen sich ab Frühjahr 1963 etwa 15 Mädchen zweimal in der Woche zum Training in der kleinen Halle an der Oberschule Görden I, der späteren Anton-Saefkow-Schule. Diese Schule hatte einen Patenschaftsvertrag mit der Sportgemeinschaft Dynamo Brandenburg-West, so war es naheliegend, die Mädchen in die SG zu übernehmen. Die Geburtsstunde der Sektion Handball der SG Dynamo hatte geschlagen.

Willy Grandke
Willy Grandke

Wenig später kam dann Heinz Schütze mit einer Jungengruppe dazu. Mit Heinz Schütze und Willy Grandke, beide Lehrer in Brandenburg, übernehmen in diesen Jahren zwei „Handball-Verrückte“ Verantwortung, die diese als heutige Ehrenmitglieder ihres Vereins eigentlich nie ganz abgegeben haben. Bereits 1965 gibt es erste Erfolge: Die Schüler- und später auch die B-Jugendmannschaft steigen in die Bezirksliga Potsdam auf. Sechs Jahre nach ihrer Gründung wird die SG mit der Bildung eines Trainingszentrums der SV Dynamo für den männlichen Bereich beauftragt. So konzentrierte sich fortan die Trainingsarbeit auf die Jungengruppen. Um den Mädchen weitere Trainings- und Spielmöglichkeiten zu geben, wurde der weibliche Bereich 1972 an die BSG Stahl übergeben.

Lutz Bilau
Lutz Bilau

Durch das Trainingszentrum besteht die Möglichkeit, mit hauptamtlichen Trainern, den geforderten  Trainingsumfang abzusichern. Einer von ihnen ist Lutz Bilau, in der SG als Schüler und Aktiver groß geworden, zum SC Dynamo Berlin delegiert (drei Spiele in der DDR-Juniorenauswahl), dann in Premnitz aktiv und ab 1973 Übungsleiter und ab 1977 hauptamtlicher Trainer bei der SG. Von 1982 bis 1985 arbeitet er im Bezirksfachausschuss Potsdam mitverantwortlich für den Kinder- und Jugendsport mit, dann übernimmt

Willy Grandke bis 1990 diese Aufgabe.

Jürgen Hildebrand
Jürgen Hildebrand

Einen großen Aufschwung besonders bei den Kindern und Jugendlichen nahm der Handball in Brandenburg, als Jürgen Hildebrand nach Beendigung seiner Handball-Karriere zum TZ nach Brandenburg kam. Der 174-fache Nationalspieler war seit dieser Zeit gemeinsam mit einem ganzen Stab an überwiegend ehrenamtlich tätigen Übungsleitern, Betreuern aber auch den notwendigen Schiedsrichtern usw., der Initiator einer leistungssportlich orientierten Entwicklung im männlichen Bereich. Seine ersten „offiziellen“ Handballschritte macht er 1958 bei der SG Dynamo Halle und seit 1968 spielt er für den SC Dynamo Berlin. Seinen ersten Auslandauftritt gibt es am 16.02.1969 im Spiel DDR gegen Bulgarien, das letzte Länderspiel ist anlässlich der Weltmeisterschaft 1978 gegen Rumänien. Besonders stolz ist er auch auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1972 in München. Seit 1978 ist Jürgen Hildebrand hauptamtlicher Trainer im Trainingszentrum der SG Dynamo Brandenburg-West. So ist es wenig verwunderlich, dass sich ab 1982/83 die Erfolge besonders in den Alterklassen ab 09/10 einstellen:

 

1982/83 AK 9/10 DDR-Vizemeister (ÜL P. Dreblow, B. Finke, J. Hildebrand)

1984/85 AK 12 DDR-Meister (ÜL Peter Dreblow, Jürgen Hildebrand)

1984/85 AK 9/10 DDR-Meister (ÜL Karl-Heinz Hübscher, Jürgen Hildebrand)

1985/86 AK 11 DDR-Vizemeister (ÜL Karl-Heinz Hübscher, Jürgen Hildebrand)

1985/86 AK 13 DDR-Meister (ÜL Jürgen Hildebrand, Peter Dreblow)

1985/86 AK 9/10 3. der DDR-Meisterschaft (ÜL Willy Grandke, Peter Höhne)

1987/88 AK 12 3. der DDR-Meisterschaft (ÜL Peter Höhne, Willy Grandke)

 

Dazu kommen natürlich eine Vielzahl von Bezirksmeistertiteln (der erste schon 1973) und Spartakiadeerfolgen im Kreis und im Bezirk Potsdam, sowie Siege und vordere Plätze bei den Bestenermittlungen der SV Dynamo. Willy Grandke und Jürgen Hildebrand sind natürlich auch Trainer von Bezirksauswahlmannschaften, die sich auf die Zentralen Spartakiaden vorbereiten. Eine Besonderheit des damaligen Vereins war der Zustand, dass es immer wieder starke Mannschaften besonders in den so genannten TZ Jahrgängen gab, dass aber dann mit der B- bzw. A-Jugend ein Wechsel der Jungen zu anderen Vereinen der Umgebung erfolgte (zumeist zu Stahl Brandenburg). Auch einige der späteren Trainer und Funktionäre spielten so einige Jahre bei Stahl, wie Peter Höhne, Peter Reckzeh, oder waren Trainer der 1. Männer, wie das heutige Ehrenmitglied Wolfgang Rosen.

Mit der Erweiterung der sportlichen Aktivitäten der SG Dynamo Brandenburg-West - es werden weitere Mannschaften für alle Altersklassen gebildet - wächst der Bedarf an hauptamtlichen Trainern für das Trainingszentrum. Die neuen Namen kennt man aus den Jahren zuvor. Allesamt haben sie als Kinder und Jugendliche in der SG beim Handball spielen ihre Sporen verdient und sind selbst auf Grund nachrückender Generationen erwachsen geworden.

Wolfgang Rosen - seit 1984 ehrenamtlicher TZ-Leiter u. Übungsleiter. Mit 11 Jahren beginnt er das Handball-ABC bei Rotation Babelsberg zu erlernen und wird dort mit der männlichen A-Jugend Bezirksmeister. Für 4 Jahre (1964-1968) spielt er in der DDR- und Ober-Liga beim SC Empor Rostock. Nach dem Sportlehrer-Studium wechselt er zur BSG Chemie Premnitz und bleibt ihr bis 1974 erhalten. Im Anschluss daran übernimmt er bis 1978 die Aufgaben des Trainers der 1. Männermannschaft der BSG Stahl Brandenburg und steigt mit dieser in die DDR-Liga auf.

Peter Höhne - seit 1985 hauptamtlicher TZ-Trainer. Er hat mit der 7. Klasse in der Thorez-Schule Brandenburg bei seiner Sportlehrerin Frau Novell mit dem Handball spielen angefangen. Seine „Laufbahn“ beginnt er als ordentliches Mitglied bei der SG Dynamo Brandenburg-West; sein erster Trainer ist Heinz Schütze. Später wechselt er zur A-Jugend bei der BSG Stahl Brandenburg. Dort ist er über Jahre hinweg ein erfolgreicher Torhüter in der DDR-Handball-Oberliga.

Peter Reckzeh (unten) - seit 1987 hauptamtlicher TZ-Trainer. Auch er beginnt als jugendlicher Handballer 1974 bei der SG Dynamo Brandenburg-West, wird delegiert wegen seiner herausragenden Leistungen zum SC Dynamo Berlin, bleibt dort von 1980 bis 1983 und wird mit seiner Mannschaft dreimal DDR-Juniorenmeister. Danach wechselt er für drei Jahre zu Dynamo Halle-Neustadt und kehrt 1986 nach Brandenburg (zur BSG Stahl) zurück. Zu seinen großen sportlichen Erfolgen zählen mehrere Jahre DDR-Handball-Oberliga.